Die Juwelen von Brasiliens Burle Marx Brothers widerspiegeln den Geist von Rio in den Entwürfen des talentierten Duos.
Die Promenade aus wirbelnden schwarzen und weissen Kieselsteinen am Strand von Copacabana ist eine der berühmtesten Sehenswürdigkeiten in Rio. Sie wurde von Roberto Burle Marx in den 1930er Jahren entworfen. Er entwarf auch die Formen für unglaublich fantasievolle Edelsteine, die von seinem Bruder Haroldo Burle Marx in Juwelen gefasst wurden.

 

Die Burle-Marx-Brüder stammten aus einer wohlhabenden deutschen Familie, entfernt verwandt mit Karl Marx, die 1895 nach Rio auswanderte. Roberto, Haroldo und ihr Bruder Walter zeichneten sich alle in kreativen Bereichen aus. Die Geschwister wurden als „den erstaunlichsten und talentiertesten Bruder act in Brasilien“ tituliert. Walter war Komponist, Pianist und Dirigent des Rio Philharmonic Orchestra. Roberto hatte viele kreative Talente über die Landschaftsarchitektur hinaus. Er war unter anderem Maler, Bildhauer und Botaniker. Haroldo konzentrierte sich ausschliesslich auf Schmuck.

 

Als Designer, Edelsteinschleifer und Gemmologe leitete Haroldo von den 1930er bis in die 1980er Jahre ein erfolgreiches Atelier in Rio. Wenn Würdenträger Brasilien besuchten, beauftragte die Regierung Haroldo oft Stücke zu schaffen, zum Beispiel für Japans Kaiserin Nagako oder Königin Margrethe von Dänemark.

 

Die Formen von Haroldos Schmuck sind organisch und architektonisch zugleich. Wenn seine Stücke mit Edelsteinen besetzt waren, deren Schliff von seinem Bruder Roberto entworfen wurden, war die Kombination etwas ganz Besonderes. Die Edelsteinformen, die Roberto konzipierte, waren in einem Stil namens Forma Livre Cut oder Freiformschliff. Die Formen verwandeln brasilianische Edelsteine in den Juwelen zu architektonischen Elementen. In Verbindung mit den ungewöhnlichen Formen des Edelmetalls ergibt sich eine Bewegung des Schmucks, die mit den Wirbeln der Kieselsteine des Copacabana-Strandes vergleichbar ist.