Joseph Marchak war erst 14 Jahre alt, als er als Schmucklehrling in Kiew seine berufliche Laufbahn begann. Innerhalb von zwanzig Jahren, bis 1878, hatte er sich als einer der bedeutendsten Juweliere im Russischen Reich internationales Renommee erworben. Marchak wurde als „Cartier von Kiew“ bekannt. Sein Geschäft expandierte und nach der Revolution zog das Unternehmen nach Paris um.
Alexander Marchak eröffnete 1920 eine Boutique in der Rue de la Paix, wo seine hochwertigen und einmaligen Designs berühmt wurden. Nach dem Zweiten Weltkrieg begann sich das Geschäft zu erholen. Alexander Diringer, der bei Sterlé arbeitete, wurde als Chefdesigner an Bord geholt und blieb es bis in die 1960er Jahre.
Ein weiterer in Paris tätiger Juwelier, Jacques Verger, kreierte für Unternehmen wie Boucheron, Cartier, Tiffany, Van Cleef & Arpels. Seine Söhne Georges und Henri waren ebenfalls im Geschäft. Henris Sohn Jacques begann seine Karriere im Verkauf bei Ostertag und später bei Sterlé. Dort zog er die Aufmerksamkeit von Alexander Marchak auf sich und begann 1946 für ihn in einer Verkaufsposition zu arbeiten.
Die Kombination aus Vergers Führungsstil und den Talenten von Diringer und Degommier, die 1958 in die Firma aufgenommen wurden, sicherte Marchak den Erfolg. Ohne eigene Werkstatt wurden Stücke von verschiedenen anderen Herstellern hergestellt. Ungehindert von der Last der Infrastruktur, die die Juweliere auf der Place Vendôme trugen, konnte Marchack seiner eigenen Muse folgen.
Jacques Verger begann den amerikanischen Markt zu erschliessen. Verger war dafür bekannt, seinen Kunden kostbare «objets» zu schenken: Jacqueline Kennedy zum Beispiel erhielt eine Schreibtischgarnitur in schwarzem Lack und Gold. Marchak wurde auch zum Juwelier von König Hassan II. von Marokko ernannt.
1988 wurde die Marchak-Boutique an Daum verkauft. Ein Enkel von Marchak initiierte eine Wiederbelebung des Namens, wobei Designteams von Degommier geschult und die Fertigung von Cristofol, Paris, übernommen werden. Die grosse Eröffnung in Paris in der Rue de Richelieu fand im April 2005 statt.